Ab dem 1. Dezember bietet der ASB Bonn/Rhein-Sieg/Eifel als neue Dienstleistung die Täterberatung an. Zielgruppe sind erwachsene Männer, die gegenüber ihren (Ex)Partnerinnen oder Kindern gewalttätig geworden sind.
„Wir wollen ein Angebot machen, dass sowohl den Opfern häuslicher Gewalt, den Kindern und Frauen als auch den Tätern selbst hilft. Häusliche Gewalt ist ein so weit verbreitetes Phänomen in Deutschland, dagegen wollen wir als Wohlfahrtsverband etwas tun“, erläutert Iris Rotter, Leiterin der Täterberatung und erfahrene Diplom-Pädagogin. Voraussetzung für eine Aufnahme in das Programm ist allerdings, dass die Männer ihre Tat eingestehen, mitarbeiten wollen und fähig sind, in einer Gruppe zu agieren.
Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt
Das Programm zur Täterberatung beinhaltet ein soziales Training, dass eine nachhaltige Verhaltensänderung zum Ziel hat. Dazu gehören alternative Konfliktlösungsstrategien, damit es zu keiner erneuten Gewaltausübung kommt, die Entwicklung von Empathie und Selbstkontrolle sowie die Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln.
Insgesamt mindestens 34 Gruppensitzungen mit fünf bis zehn Teilnehmern und mindestens drei Einzelgesprächen umfasst das Programm. Hier werden Gewaltbegriff, Gewalthandlungen und Auswirkungen von Gewalt analysiert, die Taten rekonstruiert, gewaltfreie Handlungsstrategien eingeübt, Notfallpläne erstellt sowie Kommunikationsmuster, Rollenbilder und vieles andere mehr untersucht.
„Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt“, stellt Jana Schwindt-Bohn, ASB-Geschäftsführerin, fest. Wir arbeiten eng mit der Polizei, der Justiz, Frauenunterstützungseinrichtungen und weiteren Institutionen zusammen, um Tätern, aber auch Opfern diesen Tatbestand deutlich zu machen.“ Täter können sich selbst melden oder werden durch Behörden, wie etwa die Justiz oder Jugendämter an den ASB verwiesen.
Der Arbeiter-Samariter-Bund Bonn/Rhein-Sieg/Eifel e. V. orientiert sich bei der Täterarbeit an den Standards der Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e. V.