Auf sehr interessierte Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse an der freien Waldorfschule Bonn trafen Iris Rotter und Markus Buschka von der Suchthilfe des ASB bei einer Informations- und Präventionsveranstaltung zum Thema Sucht. Die Leiterin der ASB-Suchthilfe, Iris Rotter, erarbeitete gemeinsam mit den Schülern die Definition „Sucht“. Anschließend wurde der Verlauf der Abhängigkeit erläutert und die Unterschiede zwischen stoffgebundenen und stoffungebundenen Süchten aufgezeigt. „Es war mir ein besonderes Anliegen, keinen typischen Vortrag zu dem Thema zu halten, sondern die Schülerinnen und Schüler mit einzubeziehen.“, so Iris Rotter. Während der Veranstaltung wurden die gesundheitlichen Risiken des Suchtverhaltens, aber auch andere Folgen, wie etwa Beschaffungskriminalität, ebenso wie die Möglichkeiten, sich Hilfe holen zu können, thematisiert. Die Schülerinnen und Schüler stellten zahlreiche Fragen, welche kompetent und realitätsnah beantwortet wurden.
Große Aufmerksamkeit für Suchtgeschichte eines Betroffenen
Besonders aufmerksam waren die Schülerinnen und Schüler, als ein Klient der ASB-Suchthilfe seine Suchtgeschichte erzählte: wie er anfing mit Zigaretten und Alkohol, mit THC weitermachte und später andere Drogen wie LSD, Speed und Kokain folgten, bis er schließlich auch Heroin genommen hat. Er schilderte die Abwärtsspirale, in die er geraten ist: Er habe seine Familie, seine Freunde, seinen Führerschein und sein Zuhause verloren. Sein Leben war völlig zerstört. Gesundheitlich geht es ihm noch heute schlecht, da er aufgrund des Suchtverlaufs chronisch krank und schwerbehindert ist.
Lehrer setzt sich für Aufklärung zum Thema Sucht ein
Zu der eindrucksvollen Begegnung kam es durch eine Initiative des Lehrers Thomas Suchier, der sich an die ASB-Suchthilfe gewandt hatte. Seine Bitte: Dass Fachleute einmal das Thema Sucht präventiv darstellen und einen Betroffenen zu Wort kommen zu lassen, um den jungen Leuten die große Bedeutung des Themas „Sucht“ für ihr weiteres Leben präsent und plastisch zu veranschaulichen.