Elisabeth Kwiatkowski, Leiterin der Sozialstation in Bonn des ASB Bonn/Rhein-Sieg/Eifel e. V., war eine der Expertinnen, die von der Uni­versitäts­klinik Köln eingeladen worden waren, um mit ihrer Erfahrung das Projekt „Bedürfnisse bei schwerer Demenz“ zu begleiten.

Ziel des Projektes war eine Arbeitshilfe für stationäre Einrichtungen. Diese wurde im August fertiggestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Arbeitshilfe macht deutlich, dass auch Menschen mit schwerer Demenz in der letzten Lebensphase zahlreiche individuelle Bedürfnisse haben. Sie dient in der stationären Altenhilfe der Sensibilisierung der Versorgenden für die Individualität der Bewohnerinnen und Bewohner. Außerdem unterstützt die Arbeitshilfe bei Entscheidungsprozessen in der Begegnung mit schwer demenzkranken Menschen. So können Handlungen daraufhin überprüft werden, ob sie tatsächlich den Bedürfnissen der Betreuten entsprechen. Dadurch kann die Lebensqualität von Menschen mit schwerer Demenz erhöht werden.

Elisabeth Kwiatkowski hat mit ihrer langjährigen Erfahrung im Umgang mit demenzkranken Menschen gemeinsam mit anderen Experten die Forscher dabei unterstützt, die Forschungsergebnisse für den Alltag handhabbar zu machen. Die Leiterin der Sozialstation ist davon überzeugt, dass dieses wichtige Projekt Erkenntnisse bringt, die auch für die ambulante Pflege von großer Bedeutung sind: „Viele der Handlungsempfehlungen der Arbeitshilfe können wir in der ambulanten Pflege einsetzen, zumal wir auch hier eine zunehmende Anzahl von Menschen mit Demenzerkrankung betreuen.“

Doch sie weist auch auf ein gravierendes Problem hin: „Allerdings ist dafür unbedingt ausreichendes Personal notwendig und darin liegt in der nächsten Zeit unser Hauptproblem: Wo bekommen wir die Pflegekräfte her, um solche sinnvollen Arbeitshilfen auch in die Tat umsetzen zu können? Hier wäre eine Initiative aller wesentlichen Institutionen und der Politik dringend