Von 2010 bis 2015 war der ASB Bonn/Rhein-Sieg/Eifel mit mehreren sozialen Projekten in Tbilissi, der Hauptstadt Georgiens aktiv.

Mobiler Pflegedienst

Zunächst wurde gemeinsam mit dem ASB-Bundesverbands und dem Georgischen Samariterbund (SSK )ein Pflegedienst aufgebaut. Mittlerweile werden 120 alte Menschen vom mobilen Pflegedienst des Georgischen Samariterbundes betreut, der auch die Anerkennung der Stadtverwaltung in Tbilissi bekommen hat. Dabei geht es um eine medizinische Basisversorgung, Hilfen im Haushalt und psychosoziale Beratung für allein stehende Menschen. Sie können sich in der Regel von ihrer Rente die teure, in großen Teilen privatisierte Gesundheitsversorgung nicht leisten. Durch dieses ASB-Projekt konnten außerdem Arbeitsplätze als Pflegehelfer zum Beispiel für Binnenflüchtlinge aus Abchasien geschaffen werden.

Frühförderprogramm für Kinder mit Down-Syndrom oder Autismus

Die therapeutische Frühförderung von Kindern zwischen 0 und sieben Jahren, die eine besondere Unterstützung benötigen, war das Ziel des zweiten ASB-Projekts in Tbilissi. Durch Hausvisiten und Gruppentherapien werden Kinder, die an Down-Syndrom oder Autismus leiden, betreut. Außerdem werden Eltern informiert und in Seminaren geschult sowie Pädagogen aus Kindergärten beraten, damit sie die Kinder in ihren Einrichtungen aufnehmen können. Das Georgische Gesundheitsministerium finanziert den Dienst. In diesem Projekt wurden auch ASB-Freiwillige, die im Rahmen des entwicklungspolitischen Programm Weltwärts unterwegs waren, eingesetzt. Sie unterstützten konkret die Hauptamtlichen bei der Einzel- und Gruppentherapie von Kindern und bei Verwaltungsaufgaben. Dabei konnten sie wichtige entwicklungs- und sozialpolitische Prozesse sowie lokale Handlungsstrategien kennenlernen und ihre interkulturelle Sensibilität schärfen.

Aufbau einer Station für Palliativmedizin und langzeit hospitalisierte Kinder

Eine der ASB-Freiwilligen, Delia Jakubek, hat während ihres Weltwärts-Einsatzes tatkräftig dabei geholfen, eine Station für Palliativmedizin und langzeit hospitalisierte Kinder in einer Kinderklinik der georgischen Hauptstadt Tbilissi aufzubauen. Die ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin organisierte Trainings für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses, warb Sponsorengelder ein und verlängerte ihren ursprünglich für ein Jahr geplanten Einsatz um sechs Monate.

Für diesen engagierten freiwilligen Einsatz hatte der ASB Bonn/Rhein-Sieg/Eifel e. V. sie der Jury des Act Now Jugend Awards der Sauti Kuu-Stiftung von Auma Obama vorgeschlagen. Die 22-Jährige kam auch tatsächlich in die Endauswahl für den Inspirations-Award 2015.

ASB beendet sein Engagement in Georgien

Nach fünf erfolgreichen Jahren, in denen der ASB neben den schon genannten Projekten noch einige andere durchführte (Unterstützung der Erste-Hilfe-Ausbildung durch die Lieferung von Verbandkästen und die Ausbildung von Erste-Hilfe-Trainerinnen), beendete er 2015 seine Unterstützung des georgischen Samariter Bundes mit konkreten Projekten. Der Kontakt bleibt aber selbstverständlich bestehen und so ist es jederzeit möglich, bei Bedarf weiterhin punktuell zu unterstützen.