Wie war das damals? Kurze Geschichte des FSJ

1964 wurde das Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen Sozialen Jahres vom Bundestag verabschiedet. Damit war die rechtliche Grundlage für einen geregelten Freiwilligendienst für junge Leute bis 27 Jahre geschaffen. Hintergrund war der Arbeitskräftemangel in vielen Pflegeeinrichtungen und der Wunsch, bürgerschaftliches Engagement zu stärken. Obwohl von Beginn an für Frauen und Männer offen, meldeten sich zunächst hauptsächlich junge Frauen, da Männer in der Regel den Militär- oder den Zivildienst ableisteten. Es dauerte eine Weile, bis sich der Gedanke verbreitete und sich hauptsächlich Schulabgängerinnen entschlossen, sich ein Jahr Zeit für einen sozialen Einsatz zu nehmen. Erst ab 2004 wurde ein FSJ als geleisteter Zivildienst anerkannt, so dass das FSJ auch für junge Männer attraktiver wurde. Kontinuierlich steigende Teilnehmerzahlen (2003 waren bundesweit 25.000 FSJ’ler im Dienst, 2011 schon 34.840 und 2013 sogar 48.800) zeigen die Attraktivität des Angebots und die soziale Einsatzbereitschaft der jungen Leute. Insgesamt sind es etwa 65 Prozent junge Frauen und 35 Prozent junge Männer, die ein Freiwilliges Soziales Jahr leisten.

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im ASB

1999 wurde der Landesverband Baden-Württemberg der erste anerkannte Träger für das Freiwillige Soziale Jahr im ASB. 2002 folgten der ASB-Bundesverband und weitere Landesverbände. Unter dem Dach seines Spitzenverbands Der Paritätische übernahm der ASB-Bundesverband für seine angeschlossenen Träger eine Zentralstellenfunktion. 2011 wurde der ASB-Bundesverband bundeszentraler Träger des FSJ. Mit der Aussetzung von Wehr- und Zivildienst und der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) übernahm der ASB ebenfalls für den BFD die Zentralstellenfunktion.

Das Freiwillige Soziales Jahr (FSJ) im ASB Bonn/Rhein-Sieg/Eifel

Schon seit 1986 hatte der ASB Bonn/Rhein-Sieg/Eifel e. V. junge Frauen im Freiwilligen Sozialen Jahr im Einsatz. Damals waren es etwa vier bis fünf FSJ’lerinnen im Jahr aus dem In- und Ausland unter der Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd). Sie unterstützten Menschen mit Behinderung in der Individuellen Schwerstbehindertenbetreuung.

2002 startete er mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr in eigener Trägerschaft. 16 junge Leute konnten in zwei Einsatzstellen arbeiten, bei den Mobilen Sozialen Diensten und in der Individuellen Schwerstbehindertenbetreuung. Zunächst wurde das FSJ von verschiedenen Fachbereichen im ASB gemeinsam koordiniert, doch 2005 gliederte die Geschäftsführung es in das neugegründete Ausbildungszentrum in Bonn ein. Zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen koordinierten und gestalteten inhaltlich und organisatorisch den gesamten Bereich und begleiteten drei Gruppen mit jeweils 15 FSJ’lern.

Heute sind drei hauptamtliche Pädagoginnen beim ASB Bonn/Rhein-Sieg/Eifel e. V. mit der Ausgestaltung und der Durchführung des FSJs beschäftigt, um der wachsenden Anzahl an Freiwilligendienstleistenden gerecht zu werden. Im Jahr 2019/2020 betreuen sie 150 freiwillig engagierte junge Menschen bis 27 Jahren. Mittlerweile kann der ASB Bonn/Rhein-Sieg/Eifel e.V. eine große Vielfalt an Einsatzstellen anbieten. Neben Tätigkeiten in Senioren- und Kindereinrichtungen, vermittelt er Stellen in der Schulbegleitung, in der Behindertenbetreuung oder im Fahrdienst und kooperiert dabei mit vielen Einrichtungen in der Region. Der ASB ist seit 2011 ebenfalls Anlaufstelle für Menschen, die sich im Bundesfreiwilligendienst engagieren wollen.

Wie war das damals?

Sie sind ehemalige(r) FSJ’ler(in), Einsatzstellenleitung oder Betreute Person, die in Zusammenhang mit dem FSJ beim ASB zu tun hatten? Dann erzählen Sie ihre Erlebnisse und Erfahrungen, wie es damals so war. Wir freuen uns über ihre Einsendungen, die wir dann auf der Website des ASB veröffentlichen.
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